Untersuchungsmaterial: |
Serum gefroren (S) |
Info: |
Gastrin wird im oberen Dünndarm sowie von den antralen G-Zellen des Magens gebildet. Gastrin wird durch Hypazidität im Magen sowie durch Magendehnung freigesetzt und stimuliert die Magensäuresekretion. Sekretin stimuliert direkt die antralen G-Zellen sowie Gastrinome hinsichtlich der Gastrinfreisetzung. |
Beinhaltet folgende Untersuchungen: |
Gastrin (Serum gefroren (S)) |
Präanalytik/Hinweise: |
Erhöhte Gastrinspiegel finden sich bei folgenden Erkrankungen bzw. Situationen: - Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren und anderen säurehemmenden Therapien
- Zustand nach Vagotomie
- Syndrom des „excluded antrum“ bei Billroth-II-Magen
- Chronisch atrophische Gastritis
- Helicobacter-pylori-Gastritis
- Magenausgangsstenose
- Antrale G-Zellhyperplasie
- Gastrin
- MEN-I
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Indikation/Bedeutung: |
Differenzierung einer tumorbedingten Hypergastrinämie von anderen Ursachen, die mit pathologisch erhöhten Gastrinspiegeln einhergehen, z. B.: - V. a. Gastrinom (Zollinger-Ellison-Syndrom) (sporadisch oder bei MEN-I)
- Rezidivierende, therapieresistente oder atypisch lokalisierte Ulcera ventriculi bzw. duodeni
- Chronische (sekretorische) Diarrhö
- Differenzialdiagnostische Abklärung einer Hypergastrinämie
- Therapiekontrolle eines bekannten Zollinger-Ellison-Syndroms (postoperative Kontrolle nach Gastrinom-Entfernung)
Kontraindikation - Akute Pankreatitis oder akuter Schub einer chronischen Pankreatitis
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Nebenwirkungen: |
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
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Vorbereitung: |
---------------------------------------------------------------------------------------------- Patientenaufklärung durchführen. 24 Stunden vor Testbeginn Antazida, Anticholinergica und H2-Rezeptorantagonisten absetzen. Eine Behandlung mit substituierten Benzimidazolen (Protonenpumpenblockern) sollte mindestens 8 Tage vorher abgesetzt werden (besser länger). Nach einer 12-stündigen Nahrungskarenz kann mit dem Test begonnen werden (Pat. bleibt nüchtern). |
Durchführung: |
- Nach 12-stündiger Nahrungskarenz wird ein venöser Zugang gelegt
- Blutentnahme für zwei Basalwert-Bestimmungen bei -15 Minuten und 0 Minuten (= Probe 0 und 1)
- Bolusartige Injektion von 2 IE Sekretin/kg Körpergewicht (z. B. Secrelux®) durch Verweilkanüle innerhalb von 2 Minuten
- Weitere Blutentnahmen 2, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach Sekretin-Applikation (Probe 1 - 6)
- Jeweils 1 ml Serum von jeder Probe sofort einfrieren und gefroren einsenden
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Interpretation: |
Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrinom) - Nüchtern-Gastrin (Basalwert) überwiegend stark erhöht (oft über 300 pg/ml)
- Anstieg des Serum-Gastrins nach Sekretin um mehr als 200 pg/ml innerhalb der ersten 10 Minuten
- Bei etwa 10% der Patienten mit einem ZES ist der Sekretintest negativ. In diesen Fällen findet man in der Regel einen sehr hohen Gastrin-Basalspiegel (> 1.000 pg/ml).
- Postoperativ zeigt eine Normalisierung des Gastrinspiegels eine vollständige Entfernung der Gastrinome an. Basale Werte von > 1.000 pg/ml sind suggestiv für ein Gastrinom, im Bereich von 210 - 1.000 pg/ml hilft der Sekretintest weiter. Gesunde Probanden haben oft basale Werte von deutlich unter 100 pg/m
Gastrinwerte unter 115 pg/ml vor Stimulation und unter 200 pg/ml nach Stimulation gelten als unauffällig. Bei einem Gastrinom werden basal oft Werte über 300 pg/ml gefunden, z. T. sogar Werte über 1000 pg/ml; nach Stimulation steigt der Wert um mehr als 200 pg/ml. Antrale G-Zell-Überfunktion - Mäßige Hypergastrinämie basal
- Kein Anstieg des Serum-Gastrins nach Sekretin(negativer Sekretin-Provokationstest) oder Abfall
Zurückbelassener Antrumschleimhautrest in der zuführenden Schlinge bei Billroth-II-Magen (excluded antrum): - Nach Provokation mit Sekretin ist kein Anstieg des Serumgastrins
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