Info: | Gestationsdiabetes ist nach der evidenzbasierten Leitlinie zum Gestationsdiabetes mellitus (GDM, ICD-10: O24.4G) eine Glucosetoleranzstörung, die erstmals in der Schwangerschaft mit einem 75 g oralen Glucosetoleranztest (oGTT) unter standardisierten Bedingungen und qualitätsgesicherter Glucosemessung aus venösem Plasma diagnostiziert wird. Da ein Gestationsdiabetes Risiken für Mutter und Kind bedeutet und relativ häufig vorkommt, wurde ein entsprechendes Screening in die Mutterschaftsrichtlinien aufgenommen. Wird ein Gestationsdiabetes festgestellt können entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, die diese Risiken minimieren. Dieser Test ist Bestandteil eines zweistufigen Vorgehens und er wird bei einem auffälligen Ergebnis im 50-g-OGTT (auch Glucose Challenge Test) durchgeführt. |
Beinhaltet folgende Untersuchungen: | Vollblut in NaF/Citrat-Mix (NaF-Plasma (NaF)) |
Präanalytik/Hinweise: | Zur Ermittlung eines korrekten Glucose-Wertes wird die Messung der Glucose in NaF/Citrat-Plasma empfohlen; Natriumfluorid in Kombination mit Citrat hemmen die Glykolyse und somit den Abbau der Glucose. Bei der Anforderung der Glucose-Bestimmungen im Zuge des Gestationsdiabetes-Screening bitte auf dem Muster 10 als Auftrag GDM75 angeben. Die korrekte Interpretation setzt die Verwendung qualitätskontrollierter Labormethoden voraus. Schnellteste und POCT (Point of Care Testing) sind nach den Empfehlungen der DDG (Deutschen Diabetes Gesellschaft) nicht geeignet. Dieser Untersuchung ist Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien. |
Indikation/Bedeutung: |
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Vorbereitung: | Folgende Standardbedingungen sollten eingehalten werden:
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Durchführung: |
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Interpretation: |
Als Gestationsdiabetes wird das Erreichen oder Überschreiten von mindestens einem der drei Grenzwerte bewertet. In diesem Fall sollte die Betreuung der Patientin gemeinsam mit einem Diabetologen erfolgen. Bei Messung in der eigenen Praxis |