Untersuchungsmaterial: | Serum gefroren (S) |
Info: | GHRH ist der selektive hypothalamische Stimulus der hypophysären Wachstumshormonsekretion. Der Test wird in der Differenzialdiagnose des Wachstumshormonmangels eingesetzt. Man kann mit diesem Test durch Gabe von „Growth Hormone Releasing Hormone" (GHRH) zwischen einer Sekretionsstörung im Hypothalamus und einem Ausfall der Hypophyse unterscheiden. Es gilt zu beachten, dass nach längerem Ausbleiben der hypothalamischen Stimulation durch GHRH eine intakte Hypophyse auf einen einmaligen Test hin nicht genügend HGH sezernieren kann; es wird deshalb empfohlen, den GHRH-Test vor und nach wiederholter Gabe von GHRH, z. B. für 5 Tage 1 µg/kg Körpergewicht s. c., täglich durchzuführen. Bei Verdacht auf einen Wachstumshormonmangel sollte der Test als kombinierter GHRH-Arginin-Test durchgeführt werden.
Besonderheiten im Kindesalter |
Beinhaltet folgende Untersuchungen: | HGH (Wachstumshormon) (Serum gefroren (S)) |
Präanalytik/Hinweise: |
Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 h nach der Applikation erfolgen, da hohe Biotin-Gaben die HGH-Bestimmung stören können.
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Indikation/Bedeutung: |
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Nebenwirkungen: | Kurzzeitiger Flush (ca. 14% der Patienten), Blässe, Wärmegefühl, eigenartiger Geschmack im Mund, Kopfschmerz und Übelkeit möglich (jeweils in ca. 1% der Patienten) |
Vorbereitung: | Stress vermeiden |
Durchführung: | Der Test kann zu jeder Tageszeit durchgeführt werden. Der Patient sollte aber mindestens 2 Stunden nüchtern sein.
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Interpretation: |
Diese Cut-offs setzen die HGH-Messung mit einem Assay voraus, der den Standard 98/574 (1 mg = 3 IU) für rekombinantes Wachstumshormon als Kalibrator verwendet. |
Klinische Bemerkungen: | Der GHRH-Test hat eine limitierte klinische Bedeutung. Die GH-Antwort unterliegt einer großen intra- und interindividuellen Variabilität. Auch bei Gesunden kann der Test ohne signifikanten GH-Anstieg ausfallen. Der GHRH-Test ist zum Nachweis eines GH-Mangels nicht geeignet, da die Ergebnisse nicht mit denen der klassischen GH-Stimulationstests (Arginin-Infusionstest, IHT) korrelieren.
Der GHRH-Test ist nicht indiziert bei Verdacht auf Akromegalie |