Info: | Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) wird im Hypothalamus gebildet und besteht aus 41 Aminosäuren. Es führt an den corticotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens zur Freisetzung von ACTH, das seinerseits die Sekretion von Cortisol aus der Nebennierenrinde stimuliert. Hypercortisolismus (Cushing-Syndrom) wird eingeteilt in:
Der CRH-Test kann bei Frühgeborenen zum Nachweis einer ausreichenden Stressreserve oder einer Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse nach Glucocorticoidtherapie verwendet werden. Der Anstieg von ACTH und Cortisol ist abhängig von der Reife der Kinder und der CRH-Dosis. |
Beinhaltet folgende Untersuchungen: | ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) (EDTA-Plasma gefroren (EP)) Cortisol (Serum (S)) |
Präanalytik/Hinweise: | Die (in der Ampulle kaum sichtbare) Trockensubstanz (CRH) wird nicht richtig aufgelöst oder nicht quantitativ in die Spritze gezogen. Nach Injektion in einer Braunüle verbleibt ein Teil des Injektionsvolumens in der Braunüle oder wird mit dem zurücklaufenden Blut herausgespült. Günstiger ist die Injektion per Nadel in eine Vene bzw. bei Injektion in eine Braunüle das Nachspülen mit Kochsalz unter sorgfältigem Vermeiden eines Verlustes von Injektionsvolumen. Ein weiterer möglicher Fehler ist die Einnahme von Glucocorticoiden. Selbst eine 24-stündige Pause vor Testdurchführung kann zu verfälschten Messergebnissen führen, da Glucocorticoide sehr stark die CRH-getriggerte ACTH-Sekretion hemmen. Bei Vorliegen einer Medikamenteninterferenz kann die Fehldiagnose einer sekundären NNR-Insuffizienz gestellt werden. |
Ansatztage: | bei Bedarf |
Indikation/Bedeutung: |
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Nebenwirkungen: | Flushsymptomatik, Geschmacksempfindungen, gelegentlich leichter Blutdruckabfall. Ein Fall von Hypophysenapoplex nach CRH-Gabe wurde beschrieben. |
Durchführung: | Vorbereitung des Patienten: Stress vermeiden und Patient bleibt nüchtern.
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Interpretation: |
Hypophysärer weiter…
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Klinische Bemerkungen: | Der CRH-Test erlaubt in ca. 15% der Fälle keine korrekte Zuordnung des ACTH-abhängigen Hypercortisolismus. Bei nachweisbarem Anstieg von ACTH und Cortisol im CRH-Test und Cortisolsuppression im hochdosierten Dexamethason-Hemmtest ist allerdings ein zentrales Cushing-Syndrom sehr wahrscheinlich. In Zweifelsfällen kann die Diagnose durch simultane bilaterale Katheterisierung des Sinus petrosus inferior mit gleichzeitig hypophysennaher und peripherer Abnahme von ACTH nach CRH-Stimulation gesichert werden. Die technisch einfachere Katheterisierung der Jugularvenen scheint eine nützliche Alternative zu sein. Der Test kann auch im Rahmen eines kombinierten Releasing-Hormon-Tests (gleichzeitige Gabe von CRH, GHRH, GnRH, TRH) eingesetzt werden. Der CRH-Test erfasst nicht die hypothalamisch-bedingten Störungen der NNR-Funktion. Bei Verdacht auf eine hypothalamische Beteiligung ist - unter Beachtung der Kontraindikationen - die Durchführung eines Insulin-Hypoglykämie-Tests in Erwägung zu ziehen. |
Die Kosten werden für den i. d. R. genutzten 1,15-fachen GOÄ-Satz dargestellt. Wird die Untersuchung nicht in Ihrem regionalen Labor durchgeführt, erfolgt die Analyse in dem Labor, das im Leistungsverzeichnis genannt ist. In diesem Fall gilt der dort für die Untersuchung angegebene Preis.