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GnRH-Test (Mädchen und Frauen) (Serum (S))

Untersuchungsmaterial: Serum (S)
Info:

GnRH wird im Hypothalamus synthetisiert und bewirkt die Freisetzung der Gonadotropine LH und FSH aus der Hypophyse. Bleibt ein Anstieg der Gonadotropine nach GnRH aus, ist zumindest eine partielle Hypophyseninsuffizienz in Bezug auf die Hypophyen-Ovar-Achse oder fehlende Speicherung der gonadotropen Hormone LH und FSH im Hypophysenvorderlappen wegen fehlender hypothalamischer Stimulation anzunehmen. Der Anstieg der Gonadotropine LH und FSH spiegelt darüber hinaus den pubertären Reifungsgrad der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse wider.

Der Test dient als Ersatz für die mühevollere Messung der episodischen LH-Pulsalität durch serielle Blutentnamen alle 10 Minuten über mindestens 6 - 24 Stunden. Er ist ein indirekter Nachweis der endogenen pulsatilen GnRH-Sekretion und somit der Funktionsprüfung des hypothalamischen GnRH-Pulsgenerators.

Besonderheiten im Kindesalter
Dosierung von GnRH: 50 µg/qm KOF (max. 100 µg absolut, mindestens 25 µg) Beurteilung: präpubertär, pubertär, adult. Die Differenzierung zwischen prämaturer Thelarche und zentraler Pubertas praecox gelingt in den meisten Fällen mit Hilfe des stimulierten LH/FSH-Quotienten (30 Minuten nach GnRH-Gabe): Dieser liegt < 1.0 bei prämaturer Thelarche und > 1.0 bei zentraler Pubertas praecox vera. Die periphere Pubertas praecox (Pseudopubertas praecox) zeichnet sich durch einen völlig ausbleibenden oder nur sehr geringen LH-Anstieg im GnRH-Test aus, während sich bei der Pubertas praec

Beinhaltet folgende Untersuchungen: LH (Serum (S))
FSH (Serum (S))
Präanalytik/Hinweise:

 

Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 h nach der Applikation erfolgen, da hohe Biotin-Gaben die LH- und FSH-Bestimmung stören können.

 

Ansatztage: bei Bedarf
Indikation/Bedeutung:
  • Differenzierung zwischen hypothalamischer und hypophysärer Amenorrhoe bei hypogonadotropem Hypogonadismus und
  • Verzögerte oder ausbleibende Pubertät

 Kontraindikation

  • Hypophysenadenom (Risiko: Hypophysenapoplex)
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
Nebenwirkungen: Überempfindlichkeitsreaktionen mit anaphylaktischen Reaktionen (extrem selten).
Vorbereitung: Ein Hormonpräparat muss je nach Wirkdauer ausreichend lange abgesetzt werden (mindestens 1 regulärer Zyklus oder bei Amenorrhoe 8 Wochen). Der optimale Testzeitpunkt im weiblichen Zyklus ist der 3. - 5. Zyklustag.
Durchführung:
  • 30 Minuten vor Testbeginn Verweilkanüle anlegen
  • Blutentnahme für Basalwert-Bestimmung (= Probe 0) von LH und FSH
  • Anschließend 100 µg GnRH (LHRH Ferring Injektionslösung oder Relefact)
  • Es folgt eine Blutentnahme (Probe 1) nach 25 Minuten (30 Minuten) nach Injektion für LH und nach 45 Minuten für FSH (Probe 2)
  • Jeweils 2 ml Serum von jeder Probe einsenden
Interpretation:
Klinische Bemerkungen: Bei negativem Testergebnis ist der Test nach einem Hypophysentraining durch einwöchige pulsatile Gabe von GnRH (Lutrelef) mithilfe einer Miniinfusionspumpe (Zyklomat pulse) zu wiederholen. Nach der Vorbehandlung reagiert beim hypothalamischen Hypogonadismus die Hypophyse mit Ausschüttung von LH und FSH. Beim hypophysären Hypogonadismus ist auch nach pulsatiler Stimulation praktisch keine Sekretion von Gonadotropinen möglich [DGE, Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Thieme Verlag, 3. Auflage 2010].
Labor: Ingelheim

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Abrechnung GOÄ

Die Kosten werden für den i. d. R. genutzten 1,15-fachen GOÄ-Satz dargestellt. Wird die Unter­suchung nicht in Ihrem regionalen Labor durch­geführt, erfolgt die Analyse in dem Labor, das im Leistungs­ver­zeich­nis genannt ist. In diesem Fall gilt der dort für die Untersuchung angegebene Preis.